Der Pico do Fogo ist ca. 2829 m hoch, der höchste Berg der Kapverden, der grösste aber nur der zweithöchste aktive Vulkan im Atlantik. Der letzte Ausbruch war 1995. Am 14.12.2007 besteigen wir ihn, der Aufstieg ist anstrengend, der Abstieg über ein steiles feines Schlackenfeld geht rasch und wenn man den Fehler begeht, sich einmal niederzusetzen, findet man die Schlacke bis zur Unterhose überall wieder.

Die Kapverden liegen ca. zwischen 15° und 17° nördliche Breite vor der Küste Senegals. Es umfasst 9 bewohnte Inseln. Amtssprache ist Portugiesisch, ein grosser Teil der Bevölkerung spricht Creolo. Mit Englisch kann man sich fast nicht verständigen.

Kapverdische Inseln 8.12.2007 – 6.1.2008
Gleich zu Anfang des Kurzberichts möchte ich alle Reisewilligen, die die Kapverden besuchen möchten, vor den gravierenden Organisationsmängeln bei der TAP warnen. Die Flugpläne sind derart ausgelegt, dass sie gar nicht eingehalten werden können. Das Personal ist äusserst liebenswürdig und hilfsbereit, aber meiner Meinung nach, leider völlig inkompetent. Wer eine geruhsame An- und Abreise haben möchte, sollte sich daher eher an eine seriöse Fluglinie halten und einige Euro mehr ausgeben. Die Inkompetenz der TAP hat uns zwar eine Nacht in Paris, das gar nicht auf unserer Reiseroute lag, beschert, das war nach der langen Reise aber nur unangenehm. Das Gepäck war noch länger unterwegs.

Es sind viele Fördergelder in das Land geflossen, um den Fremdenverkehr zu fördern. Davon ist aber kaum etwas zu merken, ausser dass die Preise teilweise jeder Beschreibung spotten. Es gibt keine intakte Wasserversorgung, mangelhafte Stromversorgung und Infrastruktur. Die Fördergelder sind offensichtlich für die Errichtung von riesigen, völlig abgeriegelten Hotelanlagen in ausländischer Hand, von denen die inländische Bevölkerung nur Nachteile hat und für Immobiliengeschäfte verwendet worden. Die Grundstückpreise liegen teilweise jenseits der 800.-- Eurogrenze. Wie gesagt ohne funktionierende Infrastruktur.
In Tourismusgebieten muss man vor Abzockern auf der Hut sein, in Praia werden Autos regelmässig aufgebrochen ( auch unseres ) und in Tarrafal wird man eindringlich gewarnt, bestimmte Gebiete ohne inländischen Schutz zu betreten.
Armes Kapverde !!
Die wenig touristengeplagten Inseln sind jedoch friedlich, freundlich und man wird nicht belästigt. Wenn man kein Wanderfreak ist, hat man die Sehenswürdigkeiten jedoch bald erledigt.

Nach ein paar Tagen Akklimatisierung in Sal fliegen wir über Santiago nach Fogo. Der Flugplatz ist sehr klein, mit grösseren Flugzeugen könnte man wegen der kurzen Landebahn nicht landen.

Die Menschen sind freundlich und noch nicht Touristenverdorben. Cha das Caldeiras liegt auf ca. 1600 m Seehöhe. Es ist in dieser Jahreszeit ziemlich kühl. Es gibt keinen Strom und keine Heizung, viele Kinder haben wenig Kleidung. In der Nacht wird zusammengekuschelt um warm zu haben. Daher die viele Kinder, sagt auch unser Führer.

Wir haben eine nette Pension in Sao Filippe gefunden. Die Besitzer sind sehr freundlich und lustig, auch wenn das nicht so aussieht und verstehen kein Wort Englisch. Nur Creolo und Portugiesisch. Wir verstehen uns trotzdem gut und werden gemästet. Ausser wir bekommen das traditionelle Cachupa. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Wir bekommen das Zimmer auf der Terrasse, die Hochzeitssuite. Das Leitungswasser ist leider kalt, das ist hier aber die Regel.

Fogo

Santiago, Praia

Einmal im Jahr findet ein Pferderennen statt.

Manche Häuser aus der „guten alten Zeit“ werden gut instandgehalten. Die meisten sind jedoch dem Verfall preisgegeben.

Es gibt viele kleine „Supermärkte“, einen Textilmarkt und einen Lebensmittelmarkt. Wir brauchen aber nicht viel, denn wir werden in unserer „Pensao“ bestens versorgt.

In einem unserer Reiseführer steht, dass man es in Praia mit Sicherheit nicht länger als zwei Tage aushält. Anfänglich bezweifelten wir diese Aussage, doch kommt sie der Wahrheit ziemlich nahe. Die Stadt ist schmutzig und die Häuser sehen bis auf ein paar Ausnahmen aus wie in einem Slum. Auf den Strassen liegen massenweise Glasscherben von zerbrochenen Bier- Wein- und Schnapsflaschen. Die Verletzungsgefahr beim Gehen ist gross, wie auch Robert feststellen musste.

Von unserem Hotel „Holanda“, eines der besten in der Stadt, mit warmen Wasser und Notstromaggregat, sehen wir auf die umliegenden Häuser hinunter. Nicht sehr einladend. Unser Leihauto wird schon in der ersten Nacht aufgebrochen. Keine Seltenheit, wie uns die Leihwagenfirma erklärt.

Auf dem Plateau gibt es noch ein paar Sehenswürdigkeiten aber sonst .......

Cidade Velha

in der Nähe von Praia. Der Ort wird mit Hilfe des spanischen Königshauses instandgehalten. War früher der Umschlagplatz für Sklaven. Auf dem Bild sind die Überreste der Kathedrale zu sehen. Die katholische Kirche hatte sie in ihrer unendlichen Güte, allerdings unter etwas eigenwilliger Auslegung der Worte Christi gebaut um die Sklaven unter Zwang zu taufen, da sie dann einen höheren Handelswert hatten. Diesen sowie zahlreiche anderen Teile der katholischen Geschichte findet man natürlich nicht in den Religionslehrbüchern. Die Steine der Kathedrale wurden später als Baumaterial für die umliegenden Häuser verwendet.

Santiago, Tarrafal

Laut Reiseführer der Touristenort auf Santiago. Davon konnten wir uns nicht überzeugen. Es ist nicht viel zu sehen. Manchmal eine Rauferei am Strand unter Fischern, sonst gibt es nicht viel Abwechslung. In unserem Hotel sind wir gut untergebracht, jedoch auch nur mit kaltem Wasser. Das Meer ist kühl. Man warnt vor dem Betreten eines bestimmten Gebiets wegen möglicher Überfälle.

Sal, Espargos, Santa Maria

Espargos ist ein kleiner Ort in unmittelbarer Nähe des Flughafens. Es gibt viele kleine Geschäfte, nette bunte Häuser und ziemlich verfallene Hütten. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, wie überall auf den Inseln.

In Santa Maria hat der Tourismuswahn voll zugeschlagen. Die netten kleinen und guten Lokale, die in den Reiseführern beschrieben sind, gibt es nicht mehr. Die kleinen Souvenirläden versuchen teilweise recht aggressiv zum Kauf zu überreden. Die Preise sind deutlich höher als in Europa. Ausgewählte Geschäfte werden von den Shuttlebussen der All Inclusivhotels angefahren und brauchen sich keine Sorgen zu machen, die anderen gehen zugrunde. Gute Restaurants zu finden ist nicht ganz einfach.

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